Darf ich Folgen beklagen,
deren Ursachen ich wählte?

Konstruktivistische Dialoge nach David Bohm

Informationen zum Dialog-Angebot von Hansjörg Steinmann

 

Herzlich willkommen.

Der „Bohmsche Dialog“ ist ein Gruppengespräch. Dank seiner spezifischer Haltung und Strukturierung ermöglicht mir diese Gesprächsform Erkenntnis- und Lösungsansätze, wie ich sie in andern Gesprächsformen kaum erlebe.

Mit der dialogischen Haltung meine ich die „Philosophie“. Sie skizziert mein Welt- und Menschenbild und steuert somit mein Verhalten.  Dass andere Menschen die Welt zum Teil ganz anders sehen, kann ich allenfalls damit erklären, dass mein verinnerlichtes Abbild der so genannten Realität nicht einfach die identische Kopie eines Originals ist, sondern dass jedes Individuum sich mit seiner selektiven Wahrnehmung sowie seiner subjektiven Bewertung eine Kopie konstruiert, die so einzigartige ist wie sein Fingerabdruck.

Dieser konstruktivistische Ansatz erlaubt mir, hinter dem Verhalten anderer Menschen gute Gründe zu vermuten und mich für diese Motive zu interessieren – je befremdlicher eine andere Position, desto interessanter. In dieser Form kann ich auch Verhaltensweisen respektieren, die ich gar nicht tolerieren will. Viele Menschen können sich kaum vor der Kränkung schützen, für eigene Gedanken verpönt oder diffamiert zu werden. Entsprechend erleben sie „Interesse statt Verurteilung“ im dialogischen Gespräch als befreiend, vertrauensbildend und grosszügig. Diese emotionale Bestärkung kann mich für neue Gedanken öffnen.

Nicht alle Menschen empfinden das konstruktivistische Weltbild passend für sich. Dass die vertrauten Werte relativ und somit unverbindlicher werden, empfinden viele als Verlust von Identität. Diese Verluste zu kompensieren verlangt sowohl vom Individuum wie von der Gesellschaft grosse Anpassungsleistungen. Und wie wir seit einigen Jahren beobachten können, instrumentalisieren populistische Angebote das aktuelle Orientierungsvakuum für machtpolitische Eigeninteressen. Durch die interessierte Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Spannungsfeldern verstehe ich den Dialog als Beitrag an den permanenten Zivilisationsprozess.

Strukturell kann für Dialoge natürlich ein Thema vereinbart werden. Mein aktuelles Dialogangebot jedoch will thematisch offen bleiben und vertraut darauf, dass die Selbstorganisation der jeweiligen Gruppenkonstellation seine aktuellen Themen generiert.

 

Foto Dialog Langenthal

Öffentlicher Dialog am Philosophiefestival in Langenthal.

 

 

Foto Dialog WBG

Dialog mit Mitgliedern einer Wohnbaugenossenschaft.